Sie haben es schon wieder getan 🙂
Die Sensation ist perfekt. Zum zweiten Mal in Folge steht der TTV Preußen 90 im Viertelfinale des Berliner Pokals.
Gegen einen übermächtigen Gegner, der trotz seiner Einstufung zwei Ligen unter den Preußen klar in der Favoritenrolle war, da zwei Spieler vor zwei Jahren noch Oberliga und Verbandsoberliga spielten, mussten unsere Besten nun beweisen aus welchem Holz sie geschnitzt wurden. Als Flo, an Eins gesetzt, in seinem ersten Einzel dem 1900er gegenüberstand wurde schnell klar: „Das wird heute ein ganz hartes Brett“. Fast chancenlos blieb ihm am Ende nichts Anderes übrig, als seinem Gegner zu gratulieren und dessen Stärke anzuerkennen. Am Nachbartisch spielte Philipp souverän einem deutlichen 3:0 Sieg für die Preußen ein. Die Spannung stieg.
Nun folgte Jirkas Einzel gegen den ehemaligen Verbandsoberligaspieler. Hiervon war im ersten Satz nicht viel zu merken und Jirka konnte gleich gut in Führung gehen. Im Zweiten war es dann schon deutlich enger. Die Vorhandpeitsche fand leider den Tisch nicht recht und somit ging dieser Satz an den Gegner. Dieser fing jetzt an, sich richtig warm zu schießen und konnte das Level leider bis zum Ende halten. Somit blieb auch Jirka nur noch die Gratulation zum gegnerischen Spiel. Am Nachbartisch stand Philipp nun dem Oberligaspieler gegenüber. Hier folgte ein Tischtennisshowdown auf allerhöchstem Niveau. Der erste Satz ging in der Verlängerung knapp und unglücklich leider wieder auf das Konto der Gegner, doch in Satz zwei sollte Phillipps Stunde schlagen. Mit einem Feuerwerk an fantastischen Bällen erspielte Philipp sich diesen und konnte auf 1:1 gleichziehen. In den Sätzen zwei und drei konnte er den Gegner wieder sehr stark unter Druck setzen und klar machen, dass zwischen ihnen keine Welten liegen. Leider blieb auch ihm jedoch am Ende nur die Gratulation für den Gegner. Stand aus preußischer Sicht 1:3.
Ab jetzt war klar, wenn die Preußen das Ding noch drehen wollen, müssen die Punkte über den ehemaligen Verbandsoberligaspieler mit einer LivePZ von 1830 kommen. Nach dem ersten kurzen Überschnittaufschlag war klar, der schießt mit der Vorhand überm Tisch alles brachial ein. Flo unser Stratege lässt sich davon gar nicht aus der Ruhe bringen und sichert sich in der Satzverlängerung den ersten Satz. Leider zeigte sich im Satzverlauf, dass der Gegner auch bei wirklich guten Topspins in die Vorhand nur danke zu sagen scheint. Flo hatte auch hierfür wieder den richtigen Plan und variierte sein Topspinspiel geschickt über die Rückhand das Gegners und erspielte sich so auch den zweiten Satz in der Verlängerung. Mit ordentlich Mut und Selbstvertrauen ging Flo mit einer komfortablen 2:0 Führung im Gepäck an den Tisch und Zwang dem Gegner sein Spiel auf. Dieser kam mit einem deutlich schweren Rucksack aus der Pause und konnte Flos Siegeszug nicht mehr viel entgegensetzen. Der erste Meilenstein war gepackt. Flo bezwingt den 1830er mit 3:0. Auch beim Spiel am Nachbartisch, wo Jirka (dem auf Zwei gesetzten – jedoch im Vergleich eher als drittstärkster Gegner einzuschätzen) seinem Gegner wenig Chancen lässt und sich diesen Punkt ebenfalls ohne Satzverlust sichert. Punktestand nun 3:3.
Auch auf Philipp wartete nun noch der ehemalige Verbandsoberligist. Bei dem Punktestand und den noch ausstehenden Spielen war schnell klar, in diesem Spiel entscheidet sich, ob wir gewinnen oder verlieren. Philipp, der sich Flos Spiel gut angesehen hatte, konnte im ersten Satz seine Taktik gut umsetzen und holte sich die 1:0 Führung. Der zweite Satz wurde dann leider dem Gegner gutgeschrieben. Im dritten spielte sich Philipp dann wieder in einen Rausch und zeigte dem Gegner, dass es nur eine Antwort auf einen langen Ball gibt – Topspin. Damit sicherte sich Philipp auch den dritten Satz. Im vierten Satz kam dann zum Glück des Tüchtigen auch noch der verdiente Lohn und Philipp bezwang ebenfalls in einem hochklassigen Spiel den 1830er. 4:3 nun aus Preußischer Sicht. Jirka bekam am Nachbartisch den ganzen Frust des gegnerischen Einsers zu spüren, welcher sich offensichtlich für die verloren Spiele seiner Kollegen rächen wollte. Zum Ballholen verdonnert nahm Jirka es gelassen weil er wusste, im alles entscheidenden neunten und somit letzten Spiel geht Flo, der an diesem Tag wirklich in Topform war, gegen den drittstärksten Gegner an die Platte. So kam es dann auch. Flo lies sich zwar in zwei Sätzen in die Verlängerung zwingen, gab jedoch keinen an seinen Gegner ab und fuhr seinen zweiten 3:0 Sieg an diesem Abend ein und meißelte den preußischen Sieg damit in Beton. Wahnsinn. Die übermächtig scheinenden Gegner vom Charlottenburger TSV wurden in einer geschlossen und bärenstarken Mannschaftsleistung bezwungen. Wer soll diese Preußen jetzt noch stoppen?
Chris S.